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FC Erzgebirge Aue 1 - 0 F.C. Hansa Rostock

HeyHo liebe Leser,

nach nunmehr 9. Ligaspielen ohne Sieg verschlug uns der heutige Gegner ins Erzgebirgsstadion nach Aue. Mit genügend Schlaf und ausreichend eiweißhaltiger Kost im Gepäck verließen wir Rostock gegen halb elf. 13:12 Uhr dann die erste und einzige Pause, die jeder von uns zur Entledigung des zuvor Aufgenommenen nutze. Was sonst sollte man zu so einer Zeit auch tun.
Bei herrlichstem Wetter ging die wilde Fahrt weiter, vorbei an kulturellen Hochburgen, wie dem Sachsenring oder Zwönitz' Innenstadt, bis wir unser Zwischenziel Schwarzenberg erreichten. Hier gibt es nämlich einen Bahnhof und eine Erzgebirgsbahn, die uns bis nach Aue bringen sollte. Diesen Weg wählten wir aus bekannten Gründen: Zum einen wollten wir die CO²-Belastung dieser schönen Region ob unseres Fahrstil nicht unnötig in die Höhe treiben. Ferner fuhr die Erzgebirgsbahn durch den beschaulichen Ort Lauter, der in der Geschichte unseres großen FC Hansa ja keine unerhebliche Rolle spielt. Ein Dorf weiter war dann auch schon wieder Schluss mit der Bahnfahrt. Ein Blick aus dem Fenster des Zuges verriet einem nicht, dass hier ein Zweitliga-Verein zu Hause sein könnte, aber nach der letzten Saison ist man ja auch schon weitaus Schlimmeres gewöhnt. Wie auch immer... Der Bahnhof menschenleer, lediglich ein paar Cops vertrieben sich ihre Zeit im Schatten des Bahnhofsvorplatzes. Um die Beamtenschaft nicht zu stören, drehten wir eine kleine Extrarunde und begaben uns auf den Weg zur Spielstätte. Entlang des Weges vertrieben sich immer wieder unauffällig auffällig gekleidete Personen ihre Zeit, beinahe so, als würden sie etwas suchen. Wir gingen zu unserem Eingang und ohne viel Trara ins Stadion. Positiv angetan vom kulinarischen Angebot vertrieben wir uns die Zeit mit reichlich fester und flüssiger Kost, in angenehmer Atmosphäre, wären da nicht diese Äffchen im Dickicht hinter uns gewesen...
Pünktlich etwa 15min vor Anpfiff nahmen wir dann unsere Plätze ein. Ein paar bekannte Gesichter in der Nähe nahm man wohlwollend zur Kenntnis. Auch die jeweiligen Begleitungen waren nicht von schlechten Eltern. Während die Sonne hinter den 4000ern verschwand, zeigte unsere Elf – heute in Gelb – einen wie immer engagierten Auftritt. Mindestens genauso engagiert waren die Rostocker Ordner, die sich mit dem Rücken zum Spielfeld vor den Blöcken postierten und mit ihrer Kurzsichtigkeit zu kämpfen hatten. Wozu, fragte ich mich. Waren etwa widererwartend Rostocker Fans im Stadion?
Zur Pause stand es in einem chancenarmen, aber nicht unansehnlichen Spiel 0:0 für beide. Die Halbzeit selbst war ungewohnt angenehm. Kein überdrehter Entertainer und auch der Rasen wurde nicht für perverse Spielchen missbraucht. Absolutes Highlight dann der Stadionsprecher, der mit folgender Aussage glänzte: „Feiert einen schönen Tag der Einheit, auch wenn ihr vielleicht kein Freund der Einheit seid. Aber denkt dran: Ohne die Einheit gäbe es keine Bundesliga.“ Bester Mann!
Weiter ging es mit Halbzeit 2, in der Aue schon nach 5min durch einen Kopfballtreffer nach einem Freistoß in Führung ging. Zu unserer Überraschung sprang ein Großteil jener um uns herum sitzender nicht zum Torjubel auf und zeigte damit zumindest seine Abneigung gegenüber den Lila-Weißen.
Unsere Elf musste jetzt das Tempo erhöhen, was auch recht gut gelang. Jedoch fehlte Pannewitz, Jänicke und Lartey vor dem Tor die Kaltschnäuzigkeit. Von Aue war kaum noch was zu sehen. Lediglich der Auer Pöbel machte durch zwei Fackeln auf sich aufmerksam. Am Zaun hing über die komplette Spielzeit die "Diffidati Con Noi"-Fahne, statt der üblichen Gruppenfähnchen. Sehr nett auch eine Tapete, welche mit den Worten „Trotz Gästeverbot und Strafen, segelt die Kogge aus den Hafen“ versehen war. An der Grammatik darf man noch arbeiten. Weitere Spruchbänder hätten wir gerne gelesen. Aber das Buchstaben-lesbar-auf-Tapete-schreiben scheint man nicht in Aue erfunden zu haben. Macht aber nix. Am Ende blieb es beim unverdienten 1:0 für die Heimmannschaft.
Unser Weg führte uns nach Spielende zurück zum Bahnhof, von wo uns die Erzgebirgsbahn über Lauter wieder nach Schwarzenberg brachte. Nach nettem Plausch mit Chantall ließen wir uns in den Wagen fallen und fuhren in Windeseile in die heimatlichen Gefilde, die wir gegen 1:30 Uhr erreichten.

Ein fettes Danke geht an M. & M.!

Hansa – immer und überall!


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