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F.C. Hansa Rostock 1 - 3 1. FC Kaiserslautern
Auf dem Plan stand ein perfekter Sonntag: Warnemünde, Sonne, Strand und ein Pokalkampf mit einem verdienten Sieger F.C. Hansa
Rostock. Bis 18:30 Uhr lief auch Alles genau so.
Trotz des Boykotts des Spiels von Seiten der aktiven Fanszene, entschieden sich einige wenige von uns dafür, das Spiel live im
Stadion zu verfolgen um im Falle eines legendären Pokalkampfes ein paar Zeitzeugen stellen zu können. Durch die Gutschein-Aktion
von 5€ pro Eintrittskarte blieb Hansa seinem "Was nichts kostet, ist auch nichts."-Motto treu. Dass es am Ende nicht so kommt,
hofften 7700 Zuschauer. Das einzig Positive daran ist, dass die Rostocker Zahl 7 gleich zweimal vorkommt. Vielleicht bringt es
ja Glück…
Hansa begann im üblichen 4-2-3-1, wobei Gusche für den verletzten Holst in die Innenverteidigung rückte. Blum übernahm die
Rolle auf der 6 neben Ersatz-Ersatzkapitän Leemans. Als Sturmspitze agierte Smetana, hinter ihm durfte Mendy von Anfang an ran.
Bundesligaabsteiger Kaiserslautern versuchte früh, seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Auch wenn unsere oft geforderte
Defensive heute ganz gut stand, brachten die individuellen Vorteile K'lautern immer wieder vor unser Tor. Da die Gäste die
Führung aber nicht auf Teufel-komm-raus erzielen wollten, stand es zur Halbzeit 0:0. Nennenswerte Entlastungsangriffe gab es
kaum. Lediglich Jordanov und Mendy schafften es, ein paar Akzente nach vorne zu setzen. Mannschaftliches Zusammenspiel war
hingegen selten zu erkennen. Vielmehr wurden Ballgewinne und sich ergebende Kontermöglichkeiten durch blindes Wegschlagen
verschenkt. Niemand vermag es, einen Ball mal für ein paar Sekunden zu halten und freie Räume lassen die Mitspieler ungenutzt.
Ein Trend, der sich seit der vergangenen Zweitligasaison fortsetzt und den Wolfgang Wolf anscheinend nicht abstellen kann oder
gar will.(?) Stattdessen werden solche Situationen sogar beklatscht. Handlungsbedarf?!
In Hälfte 2 begann Hansa besser, doch nach 49 Minuten erlief der Lauterer Stürmer einen weiten Pass über unsere Abwehr und
netzte aus spitzestem Winkel ein. Sieben Minuten später war es erneut ein langer Ball, den Lauterns Stürmer Ruck Zuck erlief.
Marcos konnte seinen Stellungsfehler diesmal nicht ausbügeln und ließ sich umspielen. Zum zweiten Mal war Müller überwunden.
Wolfgang Wolf reagierte auf den Rückstand und brachte mit Quaschner einen zweiten Stürmer. Blum rückte dafür auf Bergers linke
Seite. Wenig später wurden Mendy durch Weilandt und Smetana durch Plat ersetzt. Und mit seiner ersten Aktion in Minute 77
(Da war doch was…) zeigte Plat auch schon, warum er selbst im angeschlagenen Zustand mehr als nur eine Alternative sein sollte.
Ähnlich wie Zuck es mit Marcos tat, umspielte Plat seinen Verteidiger und tunnelte den Keeper. Jetzt sollte es für 13 Minuten
doch noch der erhoffte Pokalfight werden. Verständlicherweise blieb Hansa der "Langer-Ball"-Taktik treu, jetzt aber mit zwei
Stürmern und dem Willen, die Bälle auch zu erreichen. Quaschner und Weilandt waren zwar glücklos, sorgten aber für Bewegung in
Lauterns Hintermannschaft. Die größte Chance bot sich Blum, der links im Strafraum einen hohen Ball annehmen konnte, mit vollem
Risiko abzog, aber das Tor knapp verfehlte. Hansa wollte das Unentschieden und warf Alles nach vorne. K'lautern konterte und
besiegelte in der letzten Minute der Nachspielzeit mit dem 1:3 den Einzug in die 2. Pokalrunde.
Letztendlich fehlte über 75 Minuten der Mut, heute auch nach vorne was zu reißen. Die letzte Viertelstunde zeigte, dass die
Mannschaft Moral hat. Doch mit nur 15 Minuten Kampf gewinnst du keine Spiele, wenn die fußballerische Klasse dahinter einfach
nicht vorhanden ist. Alles in Allem geht es wieder einmal enttäuscht nach Hause. Aber weil man sein Hansa-Leben inzwischen mit
minimalem Emotionsaufwand betreibt, war es dann irgendwie doch ein schöner Sonntag. Dennoch kann es in 7 Tagen mal wieder nur
besser werden. HANSA!
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