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SV Wacker Burghausen 0 - 1 F.C. Hansa Rostock

Tja, was soll man zu so einem Spiel bei so einem Saisonverlauf schreiben? Normalerweise sind die letzten Spieltage einer Saison von Spannung geprägt und mit der Hoffnung verbunden, entweder aufzusteigen oder die Klasse zu halten - auch wenn in den letzten beiden Jahren vor allem letzteres in Rostock der Fall war. Aber nach den Auftritten unserer Elf in den letzten Wochen ist die Saison gelaufen. Vor allem der beschämende Auftritt beim Landespokal-Aus gegen Neubrandenburg und die Körpersprache der gesamten Mannschaft in den vergangenen Spielen hat uns dazu bewogen, eine geplante und bereits fertiggestellte Choreo, die wir eigentlich in Burghausen zeigen wollten, zu Hause in Rostock zu lassen.
Sei´s drum. Hingefahren sind wir trotzdem. Schließlich hat unser Verein ja ein Pflichtspiel an diesem Karsamstag zu bestreiten. Los ging die Fahrt morgens um vier mit einem 7-Sitzer und einem PKW. Die Hintour verging auch wie im Fluge und während der letzten 100km Landstraße wurde den einheimischen Autofahrern mal gezeigt, wie lustig so eine „Kolonnenfahrt“ sein kann. Einige Verkehrsteilnehmer mussten auch gleich ihre Smartphones zücken und unser rumgedaller für die Ewigkeit festhalten. Ich will nicht wissen, auf welchen Videoportalen wir jetzt zu sehen sind.
In Burghausen angekommen wurden wir auch gleich von den Staatsknechten begrüßt. Geisteskrank, wie viele Behelmte für dieses fast unbedeutende Spiel (vom sportlichen sowie auch vom fantechnischen Aspekt gesehen) auf den Beinen waren. Nach akribischen Kontrollen durfte man auch den Gästeblock betreten, welcher sehr, sehr spärlich gefüllt war. Maximal 400 Hansafans versammelten sich hinter der „Alles für den F.C.H.“-Fahne und schauten schweigend das extrem schwache Spiel. Unser neuer, vorübergehender (?!) Chefcoach Dirk Lottner veränderte die Aufstellung zwar auf mehreren Positionen und nach einem guten Spielzug ging Hansa auch schon in der 7. Minute durch Blacha in Führung, aber die folgenden 83 Minuten waren wieder sehr ereignisarm und einfach nur schlecht. Das war nicht einmal mehr 3.-Liga-Niveau. Wäre heute der Gegner nicht Wacker Burghausen gewesen, der fast noch schlechter und noch harmloser als unsere Elf agierte, hätten wir die drei Punkte niemals mit nach Hause genommen. Das war Fußball zum Abgewöhnen. Vor allem in Hälfte zwei hatte ich das Gefühl, dass ein Teil unserer Spieler noch demotivierter war als wir Fans. Bei dieser Leistung und bei dieser Körpersprache kann man im Block einfach nicht einen auf heile Hansawelt machen und wie gewohnt die Mannschaft unterstützen. Dafür wurde einfach zu viel Kredit bei uns Fans verspielt. Versteht mich nicht falsch. Vor der Saison wäre ich mit einem einstelligen Tabellenplatz hoch zufrieden gewesen. Eine Saison, in der wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben und eine Mannschaft aufbauen, die im folgenden Jahr vielleicht oben angreifen kann, habe ich mir nach der letzten Gruselsaison gewünscht. Aber in diesem Szenario war immer der Landespokalgewinn fest eingeplant. Nach dem Landespokal-Aus und den lustlosen Vorstellungen (dass die Mannschaft Fußball spielen kann, haben sie in Teilen der Hinrunde sehr gut bewiesen!). In der Rückrunde ist auch bei mir der Punkt erreicht, wo ich mich nicht mehr so motivieren kann, meinen Mund für diesen Verein aufzureißen. Trotz alledem ging es mit drei Punkten mehr im Gepäck die 850km wieder nach Hause.
Für nächsten Samstag wünsche ich mir, dass unsere Mannschaft den Bullenschweinen aus Leipzig zeigt, was es bedeutet für einen Verein mit Tradition zu spielen, dass sie wie im Hinspiel den Brausespacken das Spiel versauen und mit Einsatz und Leidenschaft darum kämpfen, die schlechte Heimbilanz aufzubessern. Dann ist ihnen unsere Unterstützung von den Rängen im hoffentlich gut besuchten Ostseestadion sicher.


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