F.C. Hansa Rostock 1 - 1 SV Wacker Burghausen

Nach zwei aufeinanderfolgenden Siegen in zwei durchaus attraktiven Spielen zu Hause gegen Halle und in Münster traf man heute mal wieder auf einen Ausdruck trister Drittklassigkeit: Wacker Burghausen. Mit gedämpftem Optimismus ging es also ins Spiel. Auf der Süd wurde die erste Reihe zum Intro mit blau-weiß-roten Fahnen ausgestattet. Relativ einfach, aber dennoch schick und nie verkehrt! Wirklich laut wurde es jedoch nur selten. Lediglich der Wechselgesang mit Einbinden des gesamten Ostseestadions und die Hüpfeinlagen ließen einen kurz aufhorchen. Auf dem Feld war halt auch nicht viel los, bis sich zwei Spieler der Gastmannschaft im gegenseitigen Knock-Out übten und Kucukovic nach Zusammenspiel mit Jakobs zur Führung einnetzen konnte. Doch nur wenige Minuten später zeigte Johannes Brinkies, dass er auch alleine kann, wozu Burghausen zwei Spieler braucht. Nach seiner Mischung aus Luftloch und Querschläger ließ sich der Stürmer nicht lange bitten. Dennoch hatten die zehn Leute vor ihm noch genügend Zeit, den Fehler zu egalisieren. Aber auch in der zweiten Hälfte passierte nicht wirklich was. Julian Jakobs durfte sich in der 87. Minute nochmal im Torschuss üben, machte daraus aber einen Rückpass.
Insgesamt war unser Spiel sehr fehlerbehaftet. Vorteile aus gewonnenen Zweikämpfen wurden dadurch wieder verschenkt, dass der folgende Pass dem Mitspieler in den Rücken gespielt oder der Zeitpunkt des Abspiels komplett verpasst wurde. Somit wurde das Tempo immer wieder rausgenommen oder etliche eigentlich unnötige Zweikämpfe eingegangen. Diese verursachten dann auch noch, dass der Schiedsrichter etwas tun musste, was er besser nie wieder tun sollte: ein Fußballspiel leiten. So endete der Nachmittag wie viele Heimspielnachmittage. Man fragt sich, ob man seine kostbare Zeit nicht auch besser nutzen könnte und kommt zu der Antwort, dass es nichts Besseres als Hansa gibt. Nicht in diesem Leben und vermutlich auch nicht im nächsten.
Auf Burghäuser (sind schließlich mehrere) Seite schien man das Spiel ähnlich ereignislos gesehen zu haben. Daher wurde zum offiziellen Spielbericht mal eben eine Spielunterbrechung wegen des Zündens von Feuerwerkskörpern und Bengalos (ganz gefährliche Kombi) hinzugefügt. Als positiver Ausdruck von Leidenschaft, Begeisterung und Freude sowie Bestandteil einer lebendigen Fankultur darf man das Kompliment auch mal annehmen, anstatt im Nachhinein auf eine Richtigstellung zu bestehen. So wird man den ?schlechten? Ruf nie los?

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