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SC Preußen Münster 1 - 2 F.C. Hansa Rostock
In der 15. Runde stand unser Gastspiel bei Preußen Münster auf dem Spielplan. Für mich persönlich eines der Highlights dieser Saison,
versprüht doch das alte Preußenstadion so richtigen Fußballcharme. Aber von vorne:
Der Tag begann für einige schon morgens um sieben, da noch die Verpflegung für den Sonderzug in Form von Brötchen geschmiert werden
musste. Nach ca. 1000 mal Wurst/ Käse auf Brötchen legen ging es dann nach dem Beladen des Zuges direkt zum Gleis, wo schon etliche
Fans auf das heutige Reisegefährt warteten. Dieser rollte pünktlich ab gen goldenen Westen. Die guten 5 ½ Stunden Fahrt vertrieb
man sich mit abkumpeln (geiles Wort!), dem einen oder anderen Gerstensaft sowie mit dem Kauf von Grundstücken und dem Eintreiben
der fälligen Miete (Taschenmonopoly – ein Spaß für jeden Fan ;-)). In Münster angekommen gleich rein in die Shuttlebusse und ab
zum Stadion, welches gleich geentert wurde. Der Gästeblock war für einen Freitag Abend auch ganz gut gefüllt. Ca. 1800 Hansaanhänger
werden es wohl im Endeffekt gewesen sein. Zum Anpfiff gab es in allen drei Fankurven was feines für die Augen: Im Gästeblock
erblickte einiges an pyrotechnischen Material das Licht der Welt, welches verantwortungsbewusst eingesetzt wurde. Sektor M,
wo die Deviants ihren Standort haben, läutete das Spiel mit einer kleinen Choreo, untermalt mit dem einen oder anderen
Bresslauer, ein und auch in der Fiffi Gerritzen- Kurve blinkte es ein bisschen. Schade übrigens, dass selbst so eine eher
kleinere Szene wie Münster es nicht schafft sich zum Wohle des Vereins zusammenzustellen. Dann hätte man sie wahrscheinlich
auch mehr wahrgenommen und nicht nur mit den Fahnen wedeln sehen. Aber gegen einen gut aufgelegten Gästeblock hatten sie es
auch schwer. Es war mal wieder einer unserer emotionaleren Auftritte, was natürlich auch mit am Spiel lag. Denn da hatte Hansa
gezeigt, was man mit Einsatz und Leidenschaft erreichen kann. Bergmanns Truppe ließ Preußen durch frühes Pressing kaum
Entfaltungsmöglichkeiten und unterband dadurch schon frühzeitig deren gefährliche Offensive. Hansa erspielte sich die eine
oder andere Torchance, bevor der Ex- Preußenspieler Grupe sein erstes Profi- Tor nach einem Eckball von Haas erzielte.
Freut mich persönlich sehr für ihn! Nach der Halbzeit entschlossen sich die Münsteraner wohl auch mal mit Fußball spielen
anzufangen und forderten Brinkies zu einer Parade heraus. Und dann kam es wie es kommen musste: Hansa ließ nach vorne die
Durchschlagskraft vermissen, Münster auch nicht wirklich gefährlich aber dank eines, von Weidlich abgefälschten,
Distanzschusses kamen sie zum Ausgleich. Scheiße! Danach gleich noch eine Topchance für die Grünen, die Brinkies mit einem
klasse Reflex noch an den Querbalken lenken kann. In der letzten Saison hätte Hansa es sicherlich noch geschafft das Spiel
zu verlieren, aber nicht heute. Die Mannschaft zeigte Charakter und nach der Vorarbeit von Jakobs lupfte Leo Haas den Ball
über den Keeper und guckte ihn förmlich ins Tor hinein. Der Gästeblock am ausrasten! Es ist einfach ein geiles Gefühl,
wenn deine Mannschaft kurz vorm Schluss den Siegtreffer erzielt, vor der Gästekurve jubelt und du selbst mit deinen Freunden
im Arm durch den Block fliegst. So ´ne Momente sind einfach unbezahlbar. Halbwegs sicher ließ man die Kugel kaum noch Richtung
eigenen Strafraum gelangen, sodass sich die Mannschaft nach Abpfiff ihren verdienten Applaus abholen konnte.
Beim Einsteigen in den Sonderzug stellten einige Hanseaten fest, dass wohl der Reinigungstrupp einiger ihrer Sachen hat mitgehen
lassen. Durch die darauffolgende Anzeigensammlung sowie eines kleineren Scharmützels mit der Staatsmacht verzögerte sich die
Abfahrt des Zuges um eine ¾ Stunde.
Während der Rückfahrt betrieben einige Fans Augenpflege, während der andere Teil sich an dem Vernichten der Bierreserven
erfreute. Kurz nach 5 Uhr morgens rollte der Zug wieder in heimische Gefilde ein und so endete eine (fast) rundum gelungene
Auswärtstour.
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