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Rückrunde 2015/2016

Auch im Jahr 2016 sollte es beim F.C. Hansa nicht langweilig werden. Nachdem das Trainingslager in der Türkei gerade beendet war, stand auch schon das erste Auswärtsspiel in Köln an. Bei schlechtem Wetter gab es gleich eine deftige 1:5 Niederlage, womit alle Hoffnungen auf einen sportlichen Aufschwung im Keim erstickt wurden. Danach stand schließlich die, aufgrund diverser Turbulenzen im Verein verschobene 50-Jahres-Choreographie an, welche im gesamten Ostseestadion durchgeführt wurde und somit ein Novum darstellte. Trotz des beeindruckenden Bildes wurde auf dem Platz nicht viel geboten und so gab es eine Nullnummer. Da auch gegen die Stuttgarter Kickers verloren wurden, war es umso wichtiger, in den nächsten Wochen zu punkten, was gegen Aalen schon gut klappte. Nach einer Niederlage gegen die Schachter konnten jeweils drei Punkte gegen Energie Cottbus und Holstein Kiel eingefahren werden, ehe es auch auf den Rängen wieder spannender werden sollte. So standen die Prestige-Duelle gegen den 1.FC Magdeburg und die Dynamos von der Elbe an. Gerade das Spiel bei den Blau-Weißen sorgte für einiges an Gesprächsstoff. Das Problem war (mal wieder) das Gästekontingent. Selbstbewusst geht die Fanszene ihren schon vor Jahren eingeschlagenen Weg weiter und meldete prompt eine Demo in Magdeburg an. Auch der Block U ließ sich nicht lumpen und kritisierte ebenfalls die Politik seines Vereins. Nach einigen Verhandlungen bekam Hansa schließlich das volle Kontingent. An der Demo wurde trotzdem festgehalten, um ein Zeichen gegen diese Einschränkungspraktiken zu setzen. So rollte ein voller Sonderzug aus der Hansestadt Richtung Sachsen-Anhalt. Die Demonstration verlief entspannt und wurde nach einer kurzen Abschlusskundgebung aufgelöst. Im Gästeblock wurden als weiteres, akustisches Zeichen die ersten Spielminuten geschwiegen, um schließlich in das Gesangsduell zu starten. Nicht nur ich, sondern auch diverse neutrale Beobachter empfanden das nun folgende Gesangsduell als extrem laut. Das Intro zur zweiten Halbzeit rundete zudem den sehr starken Auftritt ab, den die Hansaszene hier hinterließ. Dass es für Hansa zudem sportlich schwer werden würde, war auch im Vorfeld klar. Dennoch ist man traurig, dass hier nicht wenigstens ein Punkt mitgenommen werden konnte. Nach einem überraschend eindeutigen Sieg gegen Wiesbaden sollte es nach Dresden gehen. Das ebenfalls mit dem Sonderzug angetretene Spiel bei Dynamo hat in den letzten Jahren doch etwas an Reiz verloren, was jedoch nicht die Freude über eine klasse Mannschaftsleistung und einen Punkt für den F.C.H. schmälert. Nachdem es in der Liga nun halbwegs rund lief, konnte zudem in Schwerin der Einzug ins Landespokalfinale gefeiert werden. Gegen Preußen Münster gab es nur ein Unentschieden, wohingegen bei bester Stimmung in Großaspach ein hart erkämpfter Sieg eingefahren wurde. Begleitet war diese Partie an einem Freitagabend von einem frenetischen Gästeblock. Während die kommenden Heimspiele (Stuttgart II & Erfurt) souverän gewonnen werden konnten, sah es auswärts trotzdem nicht so prall aus. Dementsprechend gab es sowohl in Würzburg, wo bereits eine Nacht vorher angereist und der Tag mit einer gemütlichen Rundfahrt auf dem Main gestartet wurde, als auch beim letzten Auswärtsspiel in Mainz nichts zu holen. Mittendrin fand noch die außerordentliche Mitgliederversammlung statt, bei welcher die Ausgliederung endgültig beschlossen werden sollte. Es gab ein, im Vorfeld so erwartetes, klares Votum der Mitglieder. Kritisch ist hierbei zu betrachten, dass es wenige Nachfragen an die zuständigen Personen gab. Ob die Ursache hierfür das Vertrauen in die AG Ausgliederung oder auch ein Stück weit Desinteresse war, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ein sportlich versöhnliches Ende für eine Saison voller Höhen und Tiefen stellte dann das 3:1 gegen den Halleschen FC dar. Hiermit konnte zumindest die Drittligasaison auf einem 10. Platz beendet werden. Vor dem Landespokalfinale fand noch das vom Verein organisierte Spiel im Rahmen der 50. Geburtstagsfeier gegen Union Berlin statt. Hier gab es geteilte Meinungen. Sei es der Termin oder der Gegner, letztlich war es doch ein recht angenehmer Tag für alle Beteiligten. Zu guter Letzt sollte es also nach Neustrelitz zum Landespokalfinale gegen den FC Schönberg 95 gehen. Einige rechneten schon wieder mit dem Schlimmsten und beinahe wäre es auch schief gegangen. Glücklicherweise konnte aber im Elfmeterschießen gewonnen und somit die wichtige Teilnahme am DFB-Pokal gesichert werden. Auch wenn die letzten Wochen der Saison vielleicht etwas drüber hinwegtäuschen muss doch festgehalten werden, dass Hansa bereits die dritte Saison in Folge gegen den Abstieg kämpfen musste. Zudem steht der Verein ohne einen richtigen Vorstandsvorsitzenden und Zuständigen für den sportlichen Bereich dar. Es kann nur gehofft werden, dass der zum Saisonende erfolgte Ausdünnungsprozess nicht zu große Löcher hinterlässt und die Umstrukturierung nicht nur finanzielle Verbesserungen mit sich bringt.

Etwas besser lief es außerdem im Nachwuchsbereich des F.C. Hansa. So konnte die A-Jugend nach einer miesen Hinrunde immerhin den Klassenerhalt in der Regionalliga sichern, während die B endlich den Aufstieg in die Bundesliga schaffte. Dennoch muss auch hier weiterhin geschaut werden, wie es in der nächsten Spielzeit nach einigen personellen Wechseln weitergeht und ob ein nachhaltiges Nachwuchskonzept entwickelt werden kann. Ein Lob geht währenddessen an die von einem immer noch zu kleinen Kreis geliebten Amateure, welche lange Zeit Chancen auf die Oberligameisterschaft hatten und die Saison auf einem starken zweiten Platz beendeten. Die Auswärtsfahrten waren dabei oft witzig und egal ob mit dem Fahrrad, dem Zug oder dem Bus, das Motto lautet auch weiter hin: Egal welche Weite, Alles für die Zweite!

Während es also auf dem Platz auf und ab ging, arbeiteten wir die Rückrunde über ziemlich kontinuierlich. So konnten die letzten Stoffbeutel verkauft und seit längerer Zeit mal wieder ein eigenes Aufkleberpaket unter die Hansafans gebracht werden. Selbstverständlich wurde auch in diesem Jahr wieder ein Hallenturnier ausgetragen, welches einen guten Zuspruch verzeichnete und mit dessen Ablauf wir generell zufrieden sind. Auf den Rängen wird man sehen, was die neue Saison bringt. Während drei ostdeutsche Klubs die Liga verlassen haben, kamen sowohl alte Bekannte (Duisburg und Regensburg), als auch gänzlich neue Ziele (Zwickau und Lotte) dazu. Diesbezüglich ist die dritte Liga schon super. Für die Saison 2016/2017 wünschen wir uns natürlich eine gefestigte Mannschaft, worauf angesichts des stabilen Kaders gehofft werden kann, die konstante Leistungen bringt und möglichst viele Siege einfährt. Angesichts der bevorstehenden Aufsichtsratswahlen und der zu erfolgenden Ausgliederung wird es auch in der kommenden Spielzeit wichtig sein, den Verein als Mitglied aktiv mitzugestalten, damit es endlich wieder aufwärts geht.


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