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Rückrunde 2016/2017

Die Winterpause stand an und erneut gab es kein Trainingslager im Ausland für den F.C. Hansa. Stattdessen wurden die Trainingseinheiten im heimischen Mecklenburg absolviert und auch relativ erfolgreich die Testspiele bestritten. Diese fanden durchweg auf dem Platz zur Kopernikusstraße hin statt und vor allem die 13 bzw. 14 Uhr Anstoßzeiten werktags erfreuten sich bei einigen unserer Mitglieder großer Beliebtheit. Ende Januar sollte aber wieder der "große" Fußball der dritten Liga beginnen. Die Neuverpflichtungen ließen positiv aufhorchen und auch ansonsten hoffte man zumindest, noch etwas in der Tabelle mitmischen zu können. Aus unserer Sicht ziemlich überraschend und unverständlich kam die bereits zu diesem Zeitpunkt getätigte Verlängerung mit Christian Brand. Hier hätte ruhig noch ein paar Spiele abgewartet werden können, aber stattdessen berief sich der Sportvorstand auf seine "überzeugende Arbeit" und die "Möglichkeit und Zeit […], das Team Schritt für Schritt weiterzuentwickeln". Zum Saisonende sollte sich zeigen, dass hier überhastet gehandelt wurde.

Der Beginn der Rückrunde gestaltete sich schließlich eher durchwachsen und die ersten sechs Partien brachten gerade einmal sieben Punkte. Darunter fiel das mittlerweile zweite Geisterspiel für den F.C. Hansa. Zu diesem Urteil gibt es ja die unterschiedlichsten Meinungen, aber allen sollte klar sein, dass diese Maßnahmen vom DFB völlig überzogen und nicht zielführend sind. Nichtsdestotrotz lassen wir uns von sowas nicht unterkriegen und waren weiterhin stets bemüht, auf den Rängen das Maximum für die Kogge zu geben. So wurde nach Lotte (bekannt hauptsächlich durch das Autobahnkreuz und den festgefahrenen BVB-Bus) erneut ein Bus gebucht, wobei sich ein ziemlich bekanntes Fernbusunternehmen nicht gerade mit Ruhm bekleckerte und die Daten aller Businsassen an die Cops weitergeben wollte. Neben einem Anbieterwechsel sorgte nicht nur bei uns die Spielverlegung von Sonntag auf Samstag für einige Umstände. Letztlich rollte eine größere Anzahl an Hansabussen gen Westfalen und nur ein Stau konnte ein geschlossenes Einfahren des Konvois verhindern. Ansonsten blamierte sich Hansa auf dem Sportplatz des Aufsteigers, welcher sich stilecht direkt neben einem Acker befindet, so gut es ging und langsam blickte man in der Tabelle nicht mehr nach oben, sondern nach unten. Wie bereits in der letzten Saison zeigte unser Team vor allem seine Stärke beim Einfahren von Unentschieden, wobei sowohl gegen Fortuna Köln, als auch gegen den FSV Zwickau eine Führung nicht verteidigt werden konnte. Letzteres Spiel stellte wohl den Auswärtshöhepunkt der Rückrunde dar und vor allem den Freunden der brennenden Lichter spielte die Verlegung auf einen Montagabend perfekt in die Karten. Aufgewertet wurde das ganze Spektakel auf Hansaseite durch zwei sehenswerte Pyroshows und einen einheitlich in Tarnjacken auftretenden Gästeblock. Wie bereits erwähnt wurde der Einsatz auf den Rängen nicht belohnt und etwas geknickt ging es wieder raus aus Sachsen.

Während gegen Paderborn erneut ein Unentschieden folgte, sollte unser nächstes Gastspiel in Osnabrück stattfinden. Zu diesem Spiel hatten wir eine Choreo im Gepäck, welche im Vorfeld vom Gastgeber mit fadenscheiniger Begründung nicht genehmigt wurde. Fertig war sie natürlich schon, also wurde sie auch mitgenommen! Bei unserem Eintreffen am Gästeblock standen schon viele Hansafans in langen Schlangen vor dem Einlass, durch den alle zwei Minuten nur Grüppchen von maximal zehn Personen durchgelassen wurden. Die Einlasssituation war also beschissen wie eh und je in Osnabrück. Alle nun folgenden Diskussionen mit den Ordnungsbehörden und den Verein führten nicht zum Erfolg, wobei erwähnt werden muss, dass selbst die Cops, Ordner und Mitarbeiter des VfL die Argumentation und die Sturheit des Veranstaltungsleiters nicht nachvollziehen konnten. Zur Krönung wurden erstmal ALLE Eingänge geschlossen, sodass zum Anpfiff hunderte Hanseaten noch draußen standen. Nur den wartenden Hansafans ist es zu verdanken, dass die Situation hier nicht eskalierte. So konnte erst zur zweiten Halbzeit die blau- weißen Balltänzer akustisch unterstützt werden, wobei die Mannschaft es schaffte, den Ausgleich kurz vor Schluss zu erzielen und trotzdem noch zu verlieren. Daraufhin entwickelte sich ein ziemlich emotional geführtes Gespräch mit den Verantwortlichen. Die kommenden Spiele waren also entscheidend!

Nach längerer Zeit folgten endlich mal wieder Siege und auch beim auf allen Ebenen relativ unspektakulären Spiel gegen Magdeburg konnte gepunktet werden. Die Situation schien sich zu bessern, wobei man im Viertelfinale des Landespokals nur mit Ach und Krach gegen den Greifswalder FC weiterkam. Einige sprachen von einem guten Pferd, das bekanntlich nur so hoch springt, wie es muss und so geht als also weiter Richtung Pokalfinale. Im Ligaalltag gab es weiterhin gute Neuigkeiten und nicht wenige werden sich über die Verlegung des Spiels gegen Werder II ins Weserstadion gefreut haben. Eine kleine Hansa-Invasion stand also an! Per Autokorso und mit Mecklenburg-Vorpommern-Fahnen ausgestattet ging es nach Bremen, wo nicht nur aufgrund des Sieges ein guter Auftritt hingelegt wurde und es einige Male ordentlich im sonst leeren Rund schepperte. Ein bisschen Wehmut kommt in solchen Momenten dann doch auf, da Hansa halt nicht mehr in der ersten, sondern in der dritten Liga spielte. Vom Sportlichen mal abgesehen kann man dennoch mit der Zusammensetzung der Liga 3 zufrieden sein. Viel besser sieht es in den beiden Etagen darüber auch nicht aus. Die letzten Spiele sind jedenfalls schnell erzählt und nachdem der Abstieg auch vom Tisch war, ließen sich unsere Spieler nochmal richtig hängen, sodass aus den letzten vier Spielen NULL Punkte geholt wurden und Hansa nur zwei Punkte über den Abstiegsplätzen landete. Wenigstens auf den Rängen gab es zum Saisonfinale gegen Erfurt nochmal einiges Sehenswertes. Die Aktionen der Schweriner setzten hier wohl neue Maßstäbe. Lob auch nochmal an dieser Stelle!

Den Abschluss stellte abermals Neustrelitz dar. Das Landespokalfinale rief und halbwegs souverän konnte gegen Pampow der Titel geholt werden. Pflicht erfüllt. Während im Herrenbereich quasi alles wie immer ist und auch die Amateure eine unspektakuläre Oberligasaison spielten, sieht es im Nachwuchs weniger gut aus. So musste sich die B-Jugend aus der Bundesliga verabschieden und auch die A-Jugend hatte letztlich nicht viel mit dem Aufstieg zu tun. Hier wird sich zeigen, ob Hansa wieder zu alter Stärke zurückkehren kann oder doch nur einer von vielen Ausbildungsstandorten bleibt, bei dem die großen Vereine Talente bereits im U15-Alter abwerben können. Was bleibt jetzt also nach so einer Saison hängen? Hansa steht mit einem Startplatz im DFB-Pokal und einem neuen Trainer aber noch ohne richtiges Team da. Zudem ist weiterhin fraglich, inwieweit die sportliche Führung ein zukunftsfähiges und erfolgreiches Konzept entwickeln kann. Das Hoffen auf eine bessere Saison geht also weiter…

Soviel zum Sport, aber auch abseits des Rasens gab es keinen Grund für Langeweile. Wie jedes Jahr gab es ein gut besuchtes Revolte-Hallenturnier und ein neues Aufkleberpaket konnte erfolgreich unters Hansa-Volk gebracht werden. In den Sommermonaten steht bekanntlich neben Testspielen und Strand nicht viel im Terminkalender. So warten wir einfach mal ab, bis der Spielplan veröffentlicht wird und freuen uns auf die kommenden Fahrten nach Meppen, Jena und Karlsruhe.


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