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Trainingslager Belek 2013
Nach 2 Jahren Spanien ging es dieses Jahr an die türkische Riviera. Das Ziel lautete Belek. Die Vorfreude war schon einige Tage
vor der Abreise deutlich zu spüren, da es für uns das erste Mal überhaupt mit Hansa ins Trainingslager ging. Am Sonntag den
06.01. ging es für einen Teil der Meute kurz nach dem Mittag auf nach Hamburg, andere flogen von Berlin oder ganz bequem zusammen
mit der Mannschaft ab Rostock-Laage. Am Flughafen vergrößerte sich die Reisegruppe dann auf etwa 25 sogenannte. Vor dem Abflug
setzte der ein oder andere schon mal das erste Urlaubsgeld in Bier und Schnaps um, bzw. verspielte es beim Glücksspiel. Mit
20-minütiger Verspätung ging es dann auch irgendwann auf Richtung Antalya. Im Flugzeug stiegen Vorfreunde und Alkoholpegel
rasant an, was eine unerfreuliche Mitteilung des Flugpersonals zur Folge hatte - das Bier ist ausverkauft und bekanntlich ist
das schlimmste wenn das Bier alle ist! Es war bereits Mitternacht als der Stahlvogel in Antalya, zeitgleich mit der Maschine
aus Rostock-Laage, landete. Dort traf der Großteil der Reisegruppe zusammen mit der Mannschaft das erste mal auf türkischem
Boden aufeinander. Mit dem Bus ging es die letzten Meter bis zum Hotel, welches man dann weit nach mitternacht erreichte.
Nach dem einchecken ging es für viele nochmal an die Hotelbar, wo bereits weitere Hansafans warteten. Das es dann irgendwann
nicht ganz so leise auf die Zimmer ging, die alle auf einem Flur lagen, kann man niemandem verübeln. Einige Gäste demonstrierten
daraufhin ihren Frust über die kurze Nacht gleich am nächsten Tag, in dem es zu einigen Diskussionen mit Hansafans kam. Wie
sagt man so schön: „Ein Auftakt nach Maß“. Nach dem Frühstück ging es zum Auftakttraining. Da noch alles sehr unorganisiert
war begaben sich viele zu Fuß Richtung Trainingsplatz, ohne wirklich zu wissen wohin es geht und wie weit es ist. Am Ende
mussten Taxen helfen und die Meute zum Platz fahren. Einige Nachzügler hatten nicht so viel Glück bei der Suche. Für sie ging
es über Stock und Stein querfeldein. Als endlich die Flutlichtmasten der Anlage zu sehen waren, galt es noch einen Fluß zu
überwinden. Ein erster todesmutiger Hanseat machte sich auf um sich auf die andere Seite zu begeben. Und es kam wie es kommen
musste. Anlauf – Sprung- Platsch, ab ins Wasser. Halb nass aber am anderen Ufer angekommen begab er sich dann mit einem
weiteren, trockengebliebenen, in Richtung der Trainingsanlage. Der Rest der dezimierten Gruppe nahm den Umweg über die weit
entfernte Straße in Kauf. Somit waren, wenn auch erst zum Ende des Trainings, wieder alle vereint und wußten für die weiteren
Einheiten bescheid. Mit gut besetzten Taxen (bis zu 10 Mann) ging es zurück ins Hotel wo es dann, mit gutem Gewissen über den
ausgedehnten Spaziergang, Mittag gab. Die Zeit nach dem Mittag gestaltete jeder individuell. Nachmittags ging es weiter mit
der zweiten Trainingseinheit.
Dort kam man auch ziemlich schnell mit Herrn Morell, den alle nur liebevoll „Axel“ nannten, ins Gespräch. Axel betreute unter
anderem unser Team vor Ort und organisierte die Testspiele und alles was sonst noch wichtig war. Abends fand man sich bei
Livemusik in der Lobby wieder. Allerdings war die Musik nicht nach dem Geschmack des Hansapöbels und schnell standen einige
selbst auf der Bühne und sangen alte Gassenhauer. Auch einige ältere Gäste lauschten der Musik und sahen der mitsingenden
Meute zu. Ende vom Lied war aber, dass man in die hoteleigene „Disko“ gesetzt wurden wo man selbst lautstark und stimmungsvoll
für Musik sorgte.
Am nächsten Tag hieß es dann wieder: Aufstehen, ab zum Training. Nach der ersten Trainingseinheit gab es im Hotel Besuch vom
neuen Sportchef Uwe Vester, der sich und seine Ziele vorstellte, was bei vielen sehr positiv rüberkam. Am Nachmittag wurde
noch die zweite Trainingseinheit besucht, bevor es Abends dann endlich für alle hieß ab in die „Hoteldisko“. Damit man zu
späterer Stunde nicht auf dem trockenen saß, legte sich der Großteil einen großen Vorrat an alkoholischen Getränken an,
welche es an der Hotelbar nur bis 0Uhr gab. Was soll man sagen: „geile Party“. Allerdings muss der Verfasser dieser Zeilen
irgendwie das Essen nicht Vertragen haben und schließlich musste der Balkon für seinen Ausbruch herhalten. Am Mittwoch ging
es dann für die meisten leicht verkatert zum Training, andere schafften es gar nicht. Aber nach so einer Nacht war jede Ausrede
zählbar. Nachmittags ging es zum ersten Testspiel gegen die Roten aus Augsburg, wo wir den Europameister von 1996, Stefan
Reuter, mal von näherem beobachten konnten. Selbst die Spieler aus Augsburg staunten über unsere ca. 80 anwesenden Fans nicht
schlecht. Lautstark, untermalt von Luftballon und optischer Hilfsmittel der Superlative, ging es in die Partie, die trotz eines
gehaltenen Elfmeter von Jörg Hahnel 4:1 für Augsburg endete. Am späteren Abend, als die meisten schon auf ihren Zimmern waren,
bekam das Zimmer der Revolte noch einen spontanen, wohl willkürlichen Besuch. Mit geschätzten fünf Achten im Turm und auf der
Suche nach Bier betraten altbekannte Rostocker Stadtgrößen den Raum und es wurde zunächst die Halterung des Fernsehers überprüft.
Da keine Schäden entstanden sind, ging es gleich weiter zur nächsten Disziplin. Mit Spraydose und Feuerzeug wurden ein bis zwei
Dinge kurz auf ihre Feuerfestigkeit geprüft wobei die Schublade den Kürzeren zog. Im Großen und Ganzen ist nichts weiter
passiert und so bereitete man sich auf den nächsten Tag vor. Das Motto war längst klar: „wenig schlafen – viel trinken!“
Heute gab es ausnahmsweise nur eine Trainingseinheit, so dass man den Nachmittag zur freien Verfügung hatte. Die Freude war
groß endlich mit dem Animateur Ardan, der gleichzeitig auch Taxifahrer, Koch, Greenkeeper und Ladenbesitzer war (zu mindestens
sahen Sie alle aus wie er), dass lang geplante Luftgewehrschießen zu veranstalten. Aber nix wars, die Tägliche „Ausrede“ war
wie immer das schlechte Wetter. So entschloss die Revolte sich kurzfristig geschloßen in das „Shoppingcenter“ nach Belek zu
fahren. In dem sogenannten Shoppingcenter bemerkte man aber schnell das es von den gefühlten 100 Läden in jedem das gleiche gab.
Trotzdem fingen gleich die harten Verhandlung um den bestmöglichen Preis zu erzielen an. Nach geschlagenen zwei Stunden und dem
gefühlten 25 Geschäft hatte auch endlich jeder gefunden was er gesucht hatte. In einer kleinen Seitengasse gab es eine große
Auswahl an Apfeltee, die der Ladenbesitzer gerne vorführte. Nach kurzen Kostproben und einer kleinen Verhandlung war man sich
auch über den Preis einig. Glücklicherweise hatte man noch die ein oder anderen „harten Dollars“ in der Tasche, die den Preis
am Ende noch drücken sollten. In der Zwischenzeit setzte sich der jüngste der Runde von den Einkaufswütigen ab und erkundete
Belek abseits der für Touristen rausgeputzten Einkaufsmeile. Neben zerfallenen oder halb fertig gestellten Häuser fand sich
auch eine Art Kinderheim und ein Supermarkt wieder. Nach einem kurzen Besuch im besagten Supermarkt, der denn doch etwas teuer
war – dank der hohen Steuer auf Alkohol, begaben man sich wieder zurück ins Hotel. Der nächste Tag verlieft ziemlich ereignislos,
die gleichen Leute – das gleiche Spiel. Wobei es abends in der Lobby wirklich zu einem kleinen Trinkspiel kam. Unsere kleine
Runde versuchten den eher müden Abend etwas abzugewinnen. Das Spiel, mit frei erfundenen Regeln, wurde mit Glas zu Glas besser.
Zum Ende gab es schon keine Gründe mehr, nicht zu trinken. Spät nachts lernte man noch ein nettes Pärchen aus Österreich kennen
mit einem Highlight: Sie war tatsächlich Zigeunerin und wir erfuhren, dass es keine Beleidigung ist diese so zu nennen. Also
kann man es nach wie vor so stehen lassen.
Am nächsten Tag ging es wie gewohnt zum Training. Nach der zweiten Trainingseinheit hieß es für einige dann den hoteleigenen
Spabereich unsicher machen. Gut geschwitzt und ausgeruht ging es anschließend zum Abendbrot. Nachdem die Revolver sich daraufhin
mit reichlich alkoholischen Getränken eingedeckt hatten, wurde erstmals die neu erworbene Shisha auf ihre Tauglichkeit getestet.
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten kam man dann doch aber in den Genuss orientalisch duftenden Tabaks. Gut getankt und bei
guter Laune ging es uns dann wieder in die Lobby wo der Stimmungspegel schon sehr hoch war. Um kurz nach 22 Uhr hieß es für
alle D I S C O. Der jüngste der Gruppe legte ein gutes Tempo vor und man versuchte trotzdem irgendwie mitzuhalten. Nach dem
die Hälfe des angesammelten Getränkevorrats leer war, die ersten Gläser in die Brüche gingen und einige Ihr bestes auf der Bühne
von sich gaben, gab es bei allen kein halten mehr. Die Leute drehten völlig durch und schmetterten die bekannten Lieder aus voller
Kehle mit einzelnen Spezialeinlagen durch den Raum. GEISTESKRANK!!! Zu späterer Stunde, als auf den Zimmern eigentlich schon
Nachtruhe eingekehrt war, gab es einen unbelehrbaren der die geleerten Gläser auf seinem Zimmer auf dem Balkon vom Rest der Gang
entsorgte. Allerdings hatte er nicht mit einer massiven Gegenantwort gerechnet und so flogen nicht nur Gläser, sondern auch leere
Schnapsflaschen, Kaffeetassen, Teller und alles was in Reichweite war. Dieser Vorfall sollte dann auch als die Schlacht von Vera
Verde in die Geschichtsbücher eingehen.
Am Morgen danach erfuhr man von der Absage des Frühtrainings, welches buchstäblich ins Wasser viel. Der Gläserwerfer der vergangenen
Nacht hatte den Kriegsschauplatz nicht unbeschadet verlassen können und klagte über eine Scherbe im Fuß. Nach ewigen Fahrereien
zum örtlichem Krankenhaus und dem Mannschaftshotel, um den Mannschaftsarzt ranzulassen, kam man unverrichteter Dinge zurück.
Letztenendes wurde ein kurzer Eingriff vom hoteleigenen Arzt vorgenommen. In der Zwischenzeit kam es zu Diskussionen über das
bevorstehende zweite Testspiel. Ist der Platz bespielbar und wie lautet nun der Gegner? Viel hin und her, aber dank Axel Morells
guten Kontakten und einem super Greenkeeper hieß es am Nachmittag dann endlich: „Anpfiff zu der Partie Hansa Rostock – Les Astres
FC de Douala". Zuerst wussten nicht viele wie sie die „Kameruners“ einschätzen sollte, aber nach dem 3:0 war dann jedem klar,
dass es kein Verein mit großen Namen war.
Nachdem man wieder im Hotel angekommen war, ging es auch kurz darauf für ca. 30 Mann auf nach Antalya. Pokalspiel zwischen
Antalyaspor und Trapsonspor. Während des Spiels erfuhr man aus dem Hotel von Tumulten mit diversen anderen Gästen bei den
restlichen Hanseaten im Hotel. Durch das dadurch verhängte Alkoholverbot an der Hotelbar blieb vielen nur übrig schon mal die
Tasche zu packen. Als die letzten Schlafmützen morgens zum Frühstück kamen, waren die ersten Jungs schon auf dem Weg Richtung
Heimat. Die Letzten Minuten verbrachte man am Pool, wo man jetzt nochmal kurz die Sonne genießen konnte, die die ganze Woche
eher selten zum vorschein kam, bevor es dann zum Flughafen ging. Dort flog der Pöbel entweder nach Berlin, Hamburg oder direkt
nach Rostock, wobei die Maschine nach Hamburg zur Freude einiger unerwartet in Rostock zwischenlandete und die Leute unkompliziert
dort aussteigen konnten.
Belek ´13
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